Dem Brandschutz kommt in jedweder Art von Gebäude eine zentrale Rolle zu. Sowohl vorbeugend als auch abwehrend geht es darum, Menschen und Sachwerte zu schützen. Je komplexer ein Gebäude ist, umso wichtiger wird nicht nur das bauliche Schutzniveau, sondern auch die Möglichkeit für die Feuerwehr, sich im Brandfall schnell mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut machen zu können. Denn nur, wenn sich die Einsatzkräfte schnell Orientierung verschaffen können, sind sie in der Lage, effektiv und zielgerichtet zu löschen und Personen zu retten. Um dies sicherzustellen, ist der sogenannte Feuerwehrplan unverzichtbar. Auf Grundlage der DIN 14095 erstellt, bietet er alle Informationen, die für eine leistungsstarke Feuerwehrarbeit im Notfall erforderlich sind.
Wann ist ein Feuerwehrplan vorgeschrieben und was beinhaltet der Plan?
Die Anforderung zur Erstellung von Feuerwehrplänen wird durch eine Kombination aus landesspezifischen Bau- und Brandschutzvorschriften, den Anforderungen der lokalen Feuerwehrbehörden sowie teilweise durch Versicherungsbedingungen geregelt. Die genauen Vorschriften können je nach Bundesland, Art des Gebäudes oder der Anlage sowie spezifischen örtlichen Gegebenheiten variieren. In vielen Fällen sind die Pläne aber vorgeschrieben für:
- gewerblich genutzte Gebäude und Industrieanlagen,
- öffentliche Gebäude, etwa Schulen und Krankenhäuser,
- Einkaufszentren, Kinos und ähnliche Einrichtungen, in denen sich regelmäßig viele Menschen aufhalten,
- Hotels, Pensionen, Wohnheime und andere Unterbringungseinrichtungen, in denen Personen übernachten,
- sogenannte Sonderbauten, die aufgrund ihrer spezifischen Nutzung oder Bauweise besondere Risiken bergen oder in denen besondere Schutzmaßnahmen für die anwesenden Personen erforderlich sind.
Der Feuerwehrplan beinhaltet alle für die Feuerwehr wesentlichen Informationen rund um das Brandschutzkonzept eines Gebäudes oder eines Gebäudekomplexes. Dazu zählen sowohl allgemeine Angaben zu Lage, Dimension und Bauweise als auch brandschutzspezifische Angaben zu Rettungswegen, Brandmeldetechnik, Rauch- sowie Wärmeabzugsanlagen und vielen weiteren, teils sehr individuellen Details. Faktisch handelt es sich nicht um einen einzelnen Plan, sondern vielmehr um mehrere Pläne. In der Regel beinhaltet der Feuerwehrplan Übersichtspläne des gesamten Geländes, inklusive der Zufahrtswege für die Feuerwehr, sowie detaillierte Grundrisse aller Gebäudeetagen. In diesen Grundrissgrafiken sind präzise die Standorte von Rettungswegen, Notausgängen, Feuerlöschern, Brandschläuchen, Brandmelderzentralen und manuellen Alarmierungseinrichtungen eingetragen. Zusätzlich sind Standorte für die Wasserentnahme wie Hydranten und spezielle Löschwasserreserven gekennzeichnet. Wichtige Informationen über die Lagerung gefährlicher Stoffe, die Lage von Gas- und Elektrizitätsabschaltungen sowie besondere Risikobereiche und Schutzmaßnahmen für wertvolle Betriebsmittel oder kritische Infrastruktur sind ebenfalls enthalten. Der Feuerwehrplan beinhaltet außerdem Angaben zu Schlüsseldepots, um den Einsatzkräften den Zugang zu allen Bereichen des Gebäudes oder Geländes zu ermöglichen, und gegebenenfalls spezielle Anweisungen für deren Einsatz.
Feuerwehrpläne aktualisieren: wann und warum?
Inhaltlich bildet dieser Plan, wie bereits erwähnt, also eine vollständige Übersicht des Gebäudes und dessen brandschutztechnischer Ausstattung ab. Den Feuerwehrplänen nach DIN 14095 kommt im Falle eines Feuerwehreinsatzes die zentrale Aufgabe zu, auf einen Blick Orientierung zu bieten und ein rasches Handeln der Einsatzkräfte zu ermöglichen. In der Folge können Rettung und Löscharbeiten unmittelbar und ohne umfassende Orientierungsphase in Angriff genommen werden.
Damit dieser wichtige Zeitgewinn zuverlässig gegeben ist, müssen die Pläne eigenverantwortlich von den Gebäudebetreibern geprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden. Die Aktualisierung ist immer dann erforderlich, wenn sich Änderungen in der Struktur des Gebäudes, in der Nutzung der Räume oder bei den installierten Sicherheitssystemen ergeben. Auch wenn neue Gefahrenquellen hinzukommen oder sich die gesetzlichen Anforderungen ändern, muss eine Überarbeitung der Pläne erfolgen. In der Regel wird empfohlen, die Notfallpläne mindestens alle zwei Jahre auf ihre Aktualität zu überprüfen und gegebenenfalls zu aktualisieren.
Die DIN 14095 – Basis für einheitliche Notfallpläne in jedem Objekt
Standardisierung und Einheitlichkeit der Pläne sind von entscheidender Bedeutung, um im Ernstfall Missverständnisse zu vermeiden und kostbare Zeit zu sparen. Die DIN 14095, mit vollem Titel „Feuerwehrpläne für bauliche Anlagen“, macht deswegen genaue Vorgaben zur Gestaltung der Notfallpläne. Zwar stellen DIN-Normen keine rechtsverbindlichen Gesetzestexte dar. In vielen Fällen schreibt aber die zuständige Behörde die Planerstellung nach DIN 14095 vor. Diese Norm legt fest, welche Informationen diese Notfallpläne enthalten müssen, wie sie strukturiert sein sollen und welche Symbole zu verwenden sind, um eine einheitliche und klare Kommunikation zu gewährleisten. Durch die Verwendung standardisierter Symbole und Farbcodes wird eine einheitliche und klare Kommunikation gewährleistet, die im Ernstfall lebensrettend sein kann.
Der Wert dieser Norm geht weit über einfache Richtlinien hinaus. Sie ist ein unverzichtbares Werkzeug, das die Effizienz im Notfall maßgeblich steigert. Darüber hinaus spielt die DIN 14095 eine wichtige Rolle im vorbeugenden Brandschutz, indem sie hilft, potenzielle Gefahrenquellen zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zur Risikominimierung zu ergreifen. Sie trägt zudem zur rechtlichen Sicherheit bei, indem sie sicherstellt, dass die Erstellung der Pläne den brandschutztechnischen Vorschriften entspricht.
Heinrich-Brandmeldetechnik – Ihr Dienstleister für Feuerwehrpläne nach DIN 14095
Für die grafische Anfertigung der Feuerwehrpläne, die der DIN 14095 entsprechen, ist Heinrich Brandmeldetechnik gerne Ihr Partner. Als Planer und Ersteller von brandschutztechnischen Anlagen verfügt das Unternehmen gerade über die praktische Erfahrung, die den Unterschied zwischen Sachkunde auf dem Papier und der echten Befähigung im Brandschutz ausmacht.
Von Feuerwehrplänen nach DIN 14095 über die Feuerwehr-Laufkarten sowie Brandmeldeanlagen-Übersichtsplanungen bis hin zu Flucht- und Rettungsplanung nach DIN ISO 23601 erstellt das Team-Heinrich aller erforderlichen Brandschutzgrafiken für Ihr Unternehmen.
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