Brandmeldeanlagen so individuell wie Ihr Unternehmen

Das Ziel des bewussten Aufbaus Ihrer Brandmeldeanlage geht mit der höchstmöglichen Effizienz im Alarmierungsfall einher. Nur ein voll funktionstüchtiges Gesamtnetzwerk der Brandmeldetechnik vermag bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Dass die Anlage einem bestimmten Aufbau folgt, hat demnach gute Gründe.

Der Standard: Wie ist eine Brandmeldeanlage aufgebaut?

Im Allgemeinen ist die Zusammenstellung Ihrer Brandschutzkomponenten eine sehr individuelle Angelegenheit, der die Architektur Ihres Gebäudes zugrunde liegt. Das Schutzziel unterscheidet sich je nach Betrieb und Branche. Ebenso der potenzielle Gefährdungsgrad ist unterschiedlich hoch. Zudem sind die flächenmäßige Größe, die Raumaufteilung sowie das Interieur von Wand und Boden zu berücksichtigen. All diese und viele weitere Besonderheiten lassen abschätzen, wie aufwendig sich die Installation einer BMA in Ihrem Gebäude gestaltet.

Die schlussendliche Konstellation einzelner Gerätschaften ist hierarchisch angeordnet und unterliegt keinen konkret ausgedrückten Vorgaben, was Stückzahl und Umfang betrifft. Aus bauordnungsrechtlichen Forderungen – oder aufgrund einer Einzelfallentscheidung im Baugenehmigungsbescheid – kann sich eine solche Vorgabe jedoch ergeben. Sehr wohl vorgegeben sind jedoch bestimmte Funktionsmerkmale, die durch eine entsprechende Zusammenstellung der Komponenten auf einfacherem Wege sichergestellt werden können.

[box type=“success“ align=““ class=““ width=““] Brandschutz-Tipp 1: Die Rahmenbedingungen hinsichtlich Funktion, grundlegendem Aufbau und Betrieb finden sich vorwiegend in der DIN 14675; eng in Zusammenhang mit der Normenreihe DIN EN 54 sowie der DIN VDE 0833-2.[/box]

Eine Tür, auf der die Aufschrift BMZ (Brandmeldezentrale) angebracht ist.
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Zentrale Bestandteile der Anlage

Brandmeldezentrale – Herzstück der Brandmeldeanlage

Zu den wichtigsten zentralen Elementen zählt die Energieversorgung der einzelnen Geräte. Diese geht von der Brandmeldezentrale aus, dem wichtigsten Organ Ihrer Anlage. In der Regel befinden sich im Gehäuse der Brandmeldezentrale auch die Bedien- und Anzeigeeinheiten für die Feuerwehr sowie eine Laufkarte zur raschen Orientierung. Falls nicht, so sind all diese Elemente in unmittelbarer Nähe zur Brandmeldezentrale anzubringen und zu hinterlegen; denn diese ist im Falle eines Einsatzes üblicherweise die erste Anlaufstelle.

Die BMZ empfängt verschiedene Informationen von sämtlichen gekoppelten Meldesystemen; also von Rauch- und Feuermeldern, von CO2-Meldern und anderen Geräten. Ohne Energieversorgung ist eine Interpretation der gesendeten Signale unmöglich und die BMZ kann in weiterer Folge nicht angemessen reagieren. Unter bestimmten Umständen ist daher die Koppelung der Brandmeldeanlage mit einem Notstromaggregat erforderlich. Empfängt die BMZ die Informationen und verarbeitet sie, kommt es zur Reaktion: Alarme werden ausgelöst, Löschvorrichtungen oder automatische Schließsysteme aktiviert und die Fluchtweglenkung eingeleitet.

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Anzeigetableau und Bedienfeld

Damit die übertragenen Informationen auch von Einsatzkräften und Brandschutzbeauftragten ausgelesen werden können, bedarf es eines Anzeigetableaus. Dessen Anzeigen sind einheitlich geregelt und unterliegen der DIN 14662 für das Feuerwehrwesen: „Feuerwehr-Anzeigetableau für Brandmeldeanlagen“. In weiterer Folge darf eine Bedieneinheit als Teil Ihrer BMA nicht fehlen. Sie setzt die Einsatzkräfte primär über den jeweiligen Status der BMZ in Kenntnis und erlaubt eine gewisse Einflussnahme. So zeigt das Bedienfeld beispielsweise an, ob eine Übertragungseinheit ausgelöst wurde oder ob es überhaupt in Betrieb ist. Auch für Bedienfelder gilt herstellerunabhängige Einheitlichkeit.

Anzeige- und Bedienteil 5,7"-Grafikdisplay

[box type=“success“ align=““ class=““ width=““] Brandschutz-Tipp 2: Ein Bedienfeld nach der DIN 14661 „Feuerwehrwesen – Feuerwehr-Bedienfeld für Brandmeldeanlagen“ wird nach der DIN 14675 Brandmeldeanlagen – „Aufbau und Betrieb“ geregelt.[/box]

Dezentrale Komponenten

Erkennungssysteme der Brandschutztechnik

Die Funktion der Signalübertragung macht bestimmte Teile einer BMA unverzichtbar. Die Vernetzung der BMZ mit Brandmeldern unterschiedlicher Technologien erfassen Gefahrensituationen bereits frühzeitig: Sie warnen, bevor es zu einer lebensbedrohlichen Feuerkatastrophe kommt. Dennoch sollte sich der Mensch das eigene Handeln nicht verwehren und auch manuelle Druckknopfmelder in den Aufbau der BMA integrieren. Je mehr technische Vielfalt Sie bei Ihrer Brandmeldeanlage im Aufbau berücksichtigen, idealerweise sogar auf jeder Etage im Einzelnen, desto niedriger ist die Wahrscheinlichkeit eines Totalausfalls.

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Signalgeber der Brandmeldeanlage

Die Alarmierung selbst kann für sich ebenfalls zentral (durch die BMZ) oder dezentral (durch Feuer- oder Rauchmelder), akustisch oder visuell erfolgen. Je nach dem, wer alarmiert werden soll (externe Feuerwehr, Betriebsfeuerwehr oder anderes betriebsinternes Personal), unterscheiden sich die Empfangsmöglichkeiten. So kann ein Alarm in Form einer SMS, eines Pop-up-Fensters am Computer oder eines Anrufs erfolgen, ganz still und leise. Je nach Erfordernis können Sie ihn aber auch per Sirene oder Durchsage über das gesamte Gebäude aussenden lassen.

[box type=“success“ align=““ class=““ width=““] Brandschutz-Tipp 3: Schon bei der Planung und der Verschriftlichung eines Brandschutzkonzeptes wird eines deutlich, wie komplex Brandmeldetechnik für Unternehmen ist. Gründliches Denken ist gefordert: Schon eine einzige vergessene Kleinigkeit beim Aufbau einer Brandmeldeanlage kann zu mühsamen und kostspieligen Umbauarbeiten führen. Planen Sie Ihre BMA hinsichtlich Aufbau daher niemals alleine, sondern ziehen Sie Spezialisten zur Planung der Brandmeldeanlage hinzu.[/box]

Kombisignalgeber EN 54-23 Kat. W+C, roter Blitz

Aufbau einer Brandmeldeanlage: das Netzwerk im Überblick

Als Herzstück Ihrer BMA haben Sie die Brandmeldezentrale bereits kennengelernt. Sie protokolliert sämtliche Informationen, die sie von Brand- und Rauchmeldern, Handfeuermeldern und anderen Elementen übermittelt bekommt. Basierend auf der Auswertung dieser Informationen leitet die Zentrale die erforderlichen Maßnahmen ein: etwa die interne Alarmierung, Fluchtweglenkung oder die Alarmierung der Feuerwehr. Bei Vorhandensein von Löschvorrichtungen oder gekoppelten Schließmechanismen (zum Beispiel ein Brandschott) können auch diese aktiviert werden.

[box type=“success“ align=““ class=““ width=““] Brandschutz-Tipp 4: Die Aufschaltung an die Feuerwehr-Leitstelle kann gewissermaßen ebenfalls als Bestandteil der Brandmeldeanlage betrachtet werden. Denn ohne Feuerwehr wären Sie folglich unentwegt selbst dafür verantwortlich, den Brand zu bekämpfen – während Sie möglicherweise gleichzeitig Sorge für eine gelungene Evakuierung tragen müssen.[/box]

Einsatztaktische Sonderelemente – wie geht es nach dem Alarm weiter?

Schlüsseldepots

Sind die Einsatzkräfte einmal eingetroffen, kennen diese Ihr Gebäude in der Regel nicht. Sie müssen zunächst ins Innere gelangen. Dafür gibt es ein Schlüsseldepot, angebracht an einer leicht zugänglichen Stelle im Außenbereich: Dieses ermöglicht der Feuerwehr das Begehen des Gebäudes, ohne dass Türen aufgebrochen oder Fenster eingeschlagen werden müssen.

Ein Schlüsseldepot, das für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Gebäudeschlüssel bereitstellt
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Feuerwehr-Laufkarten

Der Weg führt nun direkt zur Brandmeldezentrale. Dort finden die Einsatzkräfte die bereits erwähnte Feuerwehr-Laufkarte vor, die bei der Orientierung in der jeweiligen Etage hilft und den schnellsten Weg zum Ort des Brandes zeigt. Je nach Gebäude und Betrieb können noch weitere Formen von Lageplänen in die Brandmeldeanlage integriert werden; beispielsweise jene, die Schutzräume oder vorwiegend Erste-Hilfe-Einrichtungen darlegen.

Ein roter Kasten mit der Aufschrift "Feuerwehr-Laufkarten"
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Das Feuerwehr-Informations- und Bediensystem (FIBS)

Befinden sich Anzeigetableau und Bedienfeld nicht in der BMZ, steuern die Einsatzkräfte das nächste Ziel an, um diese zu finden: das Feuerwehr-Informations- und Bediensystem, kurz FIBS, unweit der eigentlichen BMZ.

Weitere optionale Zusatzeinrichtungen

Einige Bestandteile können Sie wahlweise in Ihre Brandmeldeanlage integrieren lassen. Dazu zählen etwa die Sprechstelle für Durchsagen, ein eigenes Lageplantableau oder die Bedieneinrichtung für diverse Brandfallsteuerungen (zum Beispiel das Stoppen von Aufzügen oder das Öffnen von Rauchabzügen).

Bedienelemente eines Rauchabzugs
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Zusammengefasst – die Teile einer BMA im Überblick

Um brandschutztechnisch gut aufgestellt zu sein, gilt: Je flexibler und umfangreicher Ihre Ausstattung ist, desto effizienter der Brandschutz. Die wichtigsten Komponenten, auf die Sie nicht verzichten sollten, seien an dieser Stelle nochmals erwähnt:

  • Brandmeldezentrale als zentraler Ort der Steuerung und Bedienung
  • Anzeigetableau und Bedienfeld, sofern nicht in die BMZ integriert
  • Schlüsseldepot für einen gewaltfreien Gebäudezutritt
  • Feuerwehr-Laufkarten für eine rasche Orientierung
  • Sprechstelle (optional)
  • Bedienfeld für eigene Brandfallsteuerungen (optional)
  • separates Lageplantableau (optional)
  • Feuerwehr-Informations- und Bedienfeld (sofern nicht in die BMZ integriert)
  • Löscheinrichtungen, automatisch oder manuell (optional)

Wichtig: Essenziell ist ebenso die Wartung aller Bestandteile Ihrer Brandmeldeanlage. Gerne unterstützen wir Sie bei der Brandmeldeanlagen-Wartung im Großraum Regensburg.

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