« Warum altbewährte Technik Gold wert ist »
Handfeuermelder und weitere Druckknopfsysteme dienen zunächst der Ergänzung eines automatischen Brandmeldesystems. Eine vorteilhafte Integration in die Brandmeldeanlage, denn durch die Zuschaltung manueller Druckknopfmelder geben Sie Ihre Kontrolle nicht vollständig an Computeranlagen und deren künstliche Intelligenz ab. Und doch gibt es Schattenseiten – denn die menschliche Reaktionsfähigkeit ist und bleibt fehleranfällig.
Was hinter einem Druckknopfmelder steckt
Manuelle Feuermelder bringen die automatisierte Brandmeldetechnik mit der Verantwortung des Menschen zusammen. Obwohl technische Anlagen heute zuverlässig Meisterleistungen vollbringen, ist eine Absicherung durch alternative Möglichkeiten unverzichtbar. Wenn es ums Überleben im Brandfall geht, muss die Chance auf eigenmächtiges Handeln gewahrt bleiben.
Handfeuermelder sind daher weder aus privaten Räumlichkeiten noch aus gewerblichen Bürokomplexen wegzudenken. Ihr Funktionsprinzip: Erst durch die manuelle Betätigung des Knopfes wird der Alarm ausgelöst. Die Zurücksetzung erfolgt bei einem Druckknopfmelder durch einen Schlüssel. Je nach Modell benötigen Sie diesen auch für das Auslösen eines Testalarms. Als Bestandteil einer betrieblichen Brandmeldeanlage alarmiert er nach dem Auslösen die zuständige Feuerwehrleitstelle. Ein beispielhafter Nutzen: Entstehen Flammen in der Ecke eines Raumes, deren Rauch den automatischen Deckenrauchmelder noch nicht erreicht, schreiten Sie selbst ein und geben frühzeitig einen Alarm ab.
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]Mit einem Druckknopfmelder als Teil der Brandschutztechnik wird die Feuerwehr unverzüglich alarmiert. Die Voraussetzung: Die mentale Stärke darf eine Person in Stresssituationen nicht verlassen. Das Problem dabei: Naturgemäß neigt der Mensch zu Schutz- und Fluchtreflexen, die genau dazu führen, dass in Extremsituationen das rationale Handeln erheblich erschwert ist.[/box]
Brandschutz-Ratschlag:
Händisch zu bedienende Druckknopfmelder sind als Hausalarm im Privatbereich sowie als Bestandteil von DIN Brandmeldeanlagen (aus technischer Sicht) gleichermaßen geeignet. Verzichten Sie nicht darauf.
Building Information Modeling: technologischer Fortschritt auch bei der Brandschutzanlage
Mit der Einführung des Building Information Modeling (BIM), gelang ein Meilenstein in Sachen Gebäudemodellierung, -planung, -skizzierung und der Visualisierung. Ursprünglich für die Baubranche geschaffen, unterstützen BIM-Tools heute verschiedene Sektoren. Im Brandschutz erleichtert ein entworfenes Gebäudemodell unter anderem das Erstellen von Feuerwehr-Laufkarten und die bildlich-fundamentale Ausgestaltung von Brandschutzkonzepten. Auf einen Blick zeigt das virtuelle Konstrukt – sofern Daten eingepflegt wurden – jeden für den Schutz vor Bränden relevanten Gegenstand im Gebäude.
Derartige Innovationen schaffen im Hintergrund allerdings Aufgabenstellungen, die es zuvor – bei der Verwendung altbewährter Systeme – nicht gab. Um sogenannte „Black Swans“ (unerwartete und unwahrscheinliche künftige Ereignisse) zu vermeiden, empfiehlt es sich, diese Technologien mit früheren Systemen von anderer Funktionsweise zu kombinieren. So auch mit dem ein oder anderen Druckknopfmelder.
Druckknopfmelder in DIN Brandmeldeanlagen: No oder Go?
Durch automatische Brandmelder abgelöst, gerät die manuelle Druckknopfmelder-Technik zu Unrecht in Vergessenheit: Modernste Technologien sind stets menschengemacht – und damit nur so gut wie derjenige, der sie konstruiert und programmiert hat. Auf keinen Fall sind sie perfekt oder unfehlbar. Frühzeitige Branderkennung, gepaart mit größtmöglicher Zuverlässigkeit, erfordert daher ein breites Spektrum an Technik, Technologie und Funktionsweise. Je mehr unterschiedliche Wirkprinzipien innerhalb einzelner Brandschutzsysteme und Brandmeldesysteme wirken, desto höher ist die Chance, dass beim Ausfall einer Komponente eine andere zuverlässig arbeitet. Dies bezieht sich nicht nur auf das Netzwerk einer ganzheitlichen Brandmeldeanlage oder auf Ihr Unternehmen als Gesamtheit. Im Idealfall herrscht eine solche Diversität an Technik und Technologie in jedem Stockwerk vor. In hochkomplexen Fällen ist eine solche Überlegung auf einzelne Räume anwendbar.
Warum einzelne Systeme für die Brandschutzanlage nicht reichen: ein Szenario
- Rauchmelder erkennen Rauchpartikel, die in ihr Gehäuse eindringen; nicht aber die flackernden Flammen in einigen Metern Entfernung. Auch nicht den Rauch, der aus einem geöffneten Fenster entweicht.
- Automatische Feuermelder reagieren stattdessen auf Flammen. Allerdings erst, wenn sie da sind und Strahlung erzeugen, was zu einer vergleichsweise späten Alarmierung führt.
- CO2-Melder schlagen nicht bei jedem Brand Alarm – nur, wenn dabei Kohlenmonoxid entsteht.
- Und manuelle Hekatron Druckknopfmelder sowie jene Handfeuermelder von Esser und anderen Herstellern, alarmieren erst nach Betätigung. Das kann in jeder beliebigen Situation der Fall sein, da diese Geräte nicht zwischen verschiedenen Gefährdungsarten (Rauch, Feuer, Gas) unterscheiden. Eine Alarmierung kann auch erfolgen, wenn automatische Brandmelder gar keine Gefahr erkennen.
- Automatisierte Feuerlöschanlagen sind zur Löschung zwar anzuraten, erkennen das Feuer an sich aber nicht von selbst. Daher machen sie die Koppelung mit Rauch- oder Brandmeldern notwendig; der Nutzen der Vielfalt innerhalb einzelner Brandschutzsysteme wird deutlich.
Auch wenn bestimmte Technologien seit sehr vielen Jahren auf dem Markt erhältlich sind, verlieren sie nicht zwingend ihre Daseinsberechtigung. Sie sind nach wie vor in der Lage, Leben zu retten. Zudem bergen gerade manuelle Druckknopfmelder mit Glasscheibe den Vorteil der vergleichsweise geringeren Fehleranfälligkeit. Für viele Menschen besteht gesellschaftlich bedingt eine höhere Hemmschwelle bei dem Vorhaben, eine Glasscheibe einzuschlagen und „etwas zu zerstören“.
Als Risikofaktor denkbar wäre hingegen eine Überholung des gesamten Brandschutzkonzeptes einschließlich neuer Verkabelungen; möglicherweise durch einen bisher fremden Techniker. Hier könnte ein falscher Zusammenschluss durchaus Fehlalarme oder das Ausbleiben des Alarms zur Folge haben.
Brandschutz-Ratschlag:
Aufgrund der vorausgesetzten Fachkenntnis und der Arbeitsweise seriöser Brandschutztechniker ist dieses Szenario wahrlich ein Fall von „Black Swan“. Aus versicherungstechnischen Gründen ist der Servicetechniker ebenfalls die ausdrücklich empfohlene Alternative zur eigenständigen Durchführung. Ihr richtiger Servicepartner spart nicht bloß Zeit, sondern ist in der Lage, die Funktionstüchtigkeit Ihrer Brandmeldeanlage zu gewährleisten. Er sichert Sie durch eine detaillierte Dokumentation aller durchgeführten Maßnahmen ab; zivil- und strafrechtlich.
Fazit: Warum brauchen automatische Brandschutzsysteme manuelle Druckknopfmelder?
Kurz gesagt: Eine Beschränkung auf ein einziges System zur Branderkennung macht Sie von diesem System abhängig. Da dieses im Ernstfall versagen kann, sollten Sie Vorkehrungen treffen. Durch die Kombination verschiedener Funktionsweisen sowie deren Vernetzung ist es parallel immer noch möglich, eigene Handlungsschritte zu setzen. Darum ist es auf jeden Fall sinnvoll, auch innerhalb moderner automatisierter Brandschutztechnik manuelle Esser Druckknopfmelder oder Melder anderer Hersteller zu nutzen, um Feuerwehr und sich in einem Gebäude befindliche Menschen zu warnen. Heinrich Brandmeldetechnik ist Ihr Partner für Brandschutz in Würzburg, Brandschutz in Nürnberg und Brandschutz in Bamberg sowie in ganz Franken und Bayern. Kommen Sie bei Fragen auf uns zu.