« Alles zu Montagevorschriften und Pflichten »
Wo Rauchmelder anbringen? Eine Frage, die mitunter das Gehirn zum Rauchen bringen kann. Genormt und frei von Fahrnissen müssen sie sein. Eine Installationspflicht gibt es nur in bestimmten Räumen – und die nicht in jedem Bundesland. Außerdem führt der falsche Ort häufig zu Fehlalarmen; und damit kennen Sie die wichtigsten Gründe, die für einen Montage-Fachmann sprechen. Er beugt Irrtümern vor und wendet juristische Folgen präventiv ab.
Rauchmelder, wo anbringen, was bedenken?
Das „Wo“ der Rauchmeldermontage hat bundesweit nur wenige Gemeinsamkeiten. Grundsätzlich gilt: Der Rauch muss auf direktem Weg und möglichst rasch zum Melder gelangen können. Wie Sie dies bewerkstelligen, bleibt zwar weitgehend Ihnen überlassen, allerdings erleichtern Normen und Richtlinien diese Aufgabe und verschaffen einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten. Die Umsetzung gestaltet sich jedenfalls individuell und hängt nicht zuletzt von der Bauweise Ihres Gebäudes ab – und von seiner Raumaufteilung. Daher finden sich in den länderspezifischen Bauordnungen bereits Grundlagen darüber, wo Rauchmelder anzubringen sind.
Unterschiede zwischen Unternehmen und Privathaushalten
Auch in Wohnhäusern herrscht teilweise Rauchmelderpflicht. Die ausdrückliche Montagevorschrift gilt deutschlandweit für Schlafzimmer, Kinderzimmer und Flure; in erster Linie von privaten Wohnräumen. In Fluren vor allem dann, wenn sie als Flucht- oder Rettungsweg fungieren. Vereinzelt schreiben die Bundesländer auch in Aufenthaltsräumen den Einsatz von Brandmeldetechnik vor.
Montage-Tipp #1:
Die ideale Anbringung Ihres Rauch- oder Feuermelders erfolgt generell in der Raummitte, waagrecht und auf jeden Fall an der Decke. In verwinkelten Räumen oder bei einer Raumgröße über 60 m² können mehrere Melder gefordert sein, wobei Mindestabstände einzuhalten sind.
Umsetzungsfreiheiten für Unternehmen
Für Firmen existiert zwar keine Rauchmelderpflicht als solche, Betriebe ausgewählter Branchen verfügen allerdings über Räume, die zur „wohnraumähnlichen Nutzung“ vorgesehen sind. In Pflegeeinrichtungen lebt das Personal beispielsweise den Schichtbetrieb: Es ist möglich, sich nachts schlafen zu legen. Das macht Vorkehrungen durch die entsprechende Brandmeldetechnik notwendig – auch in den Wohnbereichen der Heimbewohner.
Während privat je ein Melder pro genanntem Raum vorgeschrieben ist, sieht die unternehmerische Ausgestaltung anders aus: Bei der Umsetzung eines Brandschutzkonzeptes ist weniger von Rauch- als vielmehr von Feuermeldern die Rede. Diese bilden zusammen üblicherweise eine Brandmeldeanlage (BMA).
Montage-Tipp #2:
Sofern Sie eine Brandschutzanlage auf freiwilliger Basis in Ihr Gebäude integrieren, unterliegen Sie damit denselben Bestimmungen wie Verpflichtete und haben sich an die diesbezüglichen rechtlichen Vorgaben zu halten.
Gesetzgebung, Verordnungen und Normen
In verschiedenen Rechtsdokumenten sind Regelungen darüber zu finden, wie und wo Sie Rauchmelder anbringen müssen. Aber: Nicht jedes so bezeichnete Gerät darf ohne Weiteres verwendet oder gar in eine betriebliche Brandmeldeanlage integriert werden.
Die anerkannte Regel der Technik macht einige Vorschriften:
- Die DIN EN 14604 legt die Prüfverfahren, Anforderungen und Leistungskriterien für die Produktkategorie „Rauchmelder“ lediglich fest.
- Die Anwendungsnorm DIN EN 14676 hingegen verlangt für jeden installierten Melder eine Zertifizierung nach der DIN 14604.
- In den Vorschriften verschiedener Berufsgenossenschaften finden sich ebensolche Empfehlungen und Richtlinien.
Bestimmungen über den Einbau und die Installation sowie über laufende Maßnahmen zur Instandhaltung finden sich wiederum in der DIN EN 14676. Ihr zufolge dürfen sich im Umkreis von 50 cm um den Melder keine Hindernisse befinden. Selbst eine Wand, die Leuchte oder ein Deckenbalken gelten in solchen Fällen als Hindernis. Ebenso diverses Mobiliar. 230-V-Rauchmelder müssen zudem über eine eigene Notstromversorgung verfügen.
Montage-Tipp #3:
Idealerweise achten Sie bei der Einrichtung des Raumes bereits darauf, dass der montierte Rauchmelder nicht verstellt ist. Hohe Möbel stehen besser an der Wand; so hat der Melder in der Raummitte ausreichend Platz.
Einzelkomponenten im Betrieb – und ihre Konstellation
In der Firma obliegt die Umsetzung der Brandschutzmaßnahmen zunächst Ihnen als oberste Führungskraft. Kommt es zur Integration einer Brandmeldeanlage, sind diesbezügliche Vorgaben einzuhalten. Nicht zu unterschätzen ist die optimale Zusammenstellung all ihrer Bestandteile. Sie unterliegt aufgrund der individuellen Bedingungen im Gebäude keinen einheitlichen Vorgaben; jedoch gehen sie bestenfalls weit über Rauch- und Feuermelder sowie eine Zentrale hinaus.
Exkurs – die einsatztaktische Bedeutung Ihrer Brandmeldeanlage
Zu wissen, wo sich Ihre Rauch- und Feuermelder befinden, ist den Einsatzkräften zu wenig. Sie müssen zuerst ins Gebäude gelangen. Ein Schlüsseldepot zählt als wesentlicher Bestandteil Ihrer Anlage; für seine Errichtung gelten die Richtlinien der DIN 14675 – mit Verweis auf die Richtlinie VdS 2105 für BMA.
Damit die Feuerwehr auch zum Rauch- oder Feuermelder findet, benötigt sie Lage- und Orientierungspläne. Diese Laufkarten unterliegen großteils ebenfalls normativen Vorgaben: der DIN 14675. Angefertigt werden sie stets objektbezogen – aufzubewahren sind sie bei der Brandmeldezentrale; geschützt vor dem Zugriff durch Unberechtigte.
Rauch- und Brandmelder sollten durch weitere Elemente ergänzt werden. Dazu eignen sich unter anderem Feuermelder verschiedener Betriebsvarianten, automatische Steuerungssysteme (Schutztüren), eine eigenständige Geräteabschaltung und Löschanlagen. Hierbei ist abermals auf die Mindestabstände zwischen Rauchmelder und etwaigen Hindernissen zu achten. Andere einsatzfördernde Erweiterungen sind visuelle Signalgeber (Lichtblitze oder aufleuchtende Bodenmarkierungen, die zu einer Sammelstelle führen). Wieder spielt der Anbringungsort eine Rolle: Melder, die nicht miteinander oder nach außen hin kommunizieren können, sind auch nicht in der Lage, zu warnen.
Erst die Vernetzung aller Bestandteile ermöglicht die vollumfängliche Funktion Ihrer Anlage. Jede Einzelkomponente muss für sich voll funktionstüchtig sein, was durch eine unsachgemäße Rauchmeldermontage erschwert oder gar nicht gewährleistet ist. Im Idealfall erfolgen Anschluss und Vernetzung über ein sogenanntes Ringbusnetz: Es erkennt verschiedene Defekte im System und hält die Funktionstüchtigkeit auch im Falle eines Kurzschlusses aufrecht.
Montage-Tipp #4:
Die Kombination verschiedener Alarmierungssysteme kommt der Barrierefreiheit zugute: Während eine Person mit Gehörschaden den akustischen Alarm womöglich nicht wahrnimmt, erkennen Leute mit Sehschwäche – oder gar blinde Menschen – keine visuellen Lichtblitze. Durch die Koppelung dieser Elemente in Ihrer BMA erhöhen Sie die Überlebenschance beeinträchtigter Menschen massiv.
Rauchmelderarten und die Räumlichkeiten selbst
Ausgehend von einem quadratischen oder rechteckigen Raum erfolgt die Montage der Rauch- und Feuermelder möglichst zentral an der Decke. Unterschiedliche Einflussfaktoren machen mitunter Abweichungen erforderlich. Während die Elektronik von Funksystemen in Feuchträumen schnell Schaden nehmen kann, produzieren partikelempfindliche Rauchmelder in denselben Bereichen häufiger Fehlalarme. Bei Funkmeldern ist zudem die Kommunikationsfähigkeit der Geräte untereinander zu gewährleisten und je größer der Raum, desto mehr Melder sind – unter Einhaltung der Mindestabstände – erforderlich.
Montage-Tipp #5:
Handelt es sich um Funkrauchmelder, ist zusätzlich das Interieur der Böden, Decken und Wände zu berücksichtigen. Faradaysche Käfige (beispielsweise in einem abhörgeschützten Raum) unterbinden Funkkontakte nach außen. Die Aufschaltung an die Feuerwehrleitstelle erfordert dann zusätzlich eine Verkabelung.
Die stetige Ungewissheit – Wo Rauchmelder anbringen?
Schlussendlich bleibt die Frage, wo Rauchmelder anzubringen sind, immer eine individuelle Angelegenheit. Durch die gänzlich unterschiedliche Raumformgebung einzelner Gebäude ist eine für jedermann geltende Vorgabe unmöglich. Damit Sie sich aber auf die für Ihren Betrieb optimale Lösung verlassen können, sei Ihnen geraten: Informieren Sie sich und überlassen Sie nichts dem „Glauben“ an die Richtigkeit. Setzen Sie auf fachmännische Installation und Wartung durch Brandmeldetechniker. Im Raum Regenburg ist Heinrich Brandmeldetechnik gerne Ihr kompetenter Ansprechpartner.